Eine ganz persönliche Sightseeing tour durch die Hauptstadt Dänemarks
- Photos & Written by: Uta Gleiser
- INTERVIEW MIT: SIMON LARSON
From online to offline – das sind in der heutigen Zeit einfach die schönsten Geschichten. Dank Instagram habe ich schon verschiedene Menschen erst online und dann eben auch im wahren Leben kennengelernt. Es gab netten Austausch, manchmal gute Tipps für Reisen oder Restaurants oder einfach ein freundliches Hallo. Wie schön, wenn man es dann auch schafft, sich Live und in Farbe zu sehen.
Simon Larsen ist Art Direktor und lebt mit seiner Familie außerhalb Kopenhagens. Zum Arbeiten fährt er jeden Tag in die Stadt und sucht sich bewusst täglich eine andere Route aus, um in sein Büro zu kommen. Auf diesen Wegen findet er immer wieder neue Ecken dieser schönen Stadt, gute Cafés & Restaurants und teilt diese auf Instagram.
Seit einiger Zeit folge ich Simon auf diesem Kanal, mag seinen Bildstil, teile seine Vorliebe für guten Kaffee und schöne Orte, wurde neugierig und wollte wissen, was ihn antreibt. Im Bereich Fotografie ist Simon ein Autodidakt, der ganz klar ein Auge für das Wesentliche hat und eine Vorliebe für Details. Auf seiner Seite findet man einen Auszug seiner Fotografien und erkennt sofort, dass dies mehr ist als nur eine Schwärmerei. Während eines Kurztrips nach
Kopenhagen traf ich Simon auf ein paar Kaffee und ließ mir einen Nachmittag „seine“ Stadt zeigen. Treffpunkt und den ersten Flat White gab es im Kopenhagener Meat Packing District bei der Prolog Coffee Bar. Nach einem kleinen Spaziergang durch die farbigen Gassen der Altstadt hielten wir auf einen weiteren Kaffee im Cafe Prolog in Christianhaven. Als letzten Stop besuchten wir den freien Stadtteil Christiania, der mittlerweile nicht mehr aus Kopenhagen wegzudenken ist. Den Nachmittag mit Simon zu verbringen hat sehr viel Spaß gemacht und es war schön, die Stadt mit einem Einheimischen etwas besser kennenzulernen. Da die Zeit aber eindeutig zu kurz war, um einen größeren Eindruck zu bekommen, folgte ich den nächsten Tagen einer Liste mit Favoriten, die mir Simon mitgegeben hatte.
Hej hej Simon, wie schön, dass wir uns endlich im realen Leben treffen und dass ich heute einen Teil von „deinem“ Kopenhagen mit dir sehen werde.
Erzähl mir doch bitte erst einmal ein bisschen von dir und deiner Familie.
Simon // Hi Uta, mit meiner Frau und zwei Kindern, Carla und Frede, die nun 15 und 12 Jahre alt sind, lebe ich außerhalb Kopenhagens. Das kleine Städtchen heißt Lejre und ist mit der Bahn in ca. 40 Minuten erreichbar. Wir leben also nah an der Stadt, aber eben auf dem Land.
Du arbeitest als Art Director und bist für Kampagnen verantwortlich.
Erzähl mir bitte ein bisschen, worum es in deinem Job am meisten geht.
Ab einem gewissen Punkt hast du immer mehr Bilder mit deinem IPhone fotografiert, was hat dich dazu veranlasst, dass du dein Handy gegen eine Kamera getauscht hast?
Simon // Ich arbeite als Grafik Designer / Art Direktor für die Agentur Fireball in Kopenhagen.
Unser Hauptaugenmerk liegt auf dem Konzipieren von dem, was wir mit Strategie Design umschreiben und bieten Lösungen, die auf Erkenntnissen über die Zielgruppe aufbauen. Egal, ob es sich um ein neues Verpackungsdesign oder eine vollständige Corporate Identity handelt, wir glauben, dass das Wissen über die Menschen, mit denen wir uns befassen, eine wichtige Rolle bei der Ausführung der endgültigen Ausgabe spielt.
Als Instagram zum ersten Mal auf den Markt kam, hatte ich auf einmal die Möglichkeit, schnell ein Filter zu einem Foto hinzuzufügen, um es im nächsten Moment so viel besser aussehen zu lassen. Langsam begann ich zu sehen, wie toll es ist, meine Arbeit einem Publikum zugänglich zu machen … und Personen, die ich nicht einmal persönlich kannte, reagierten auf meine Bilder. Ich mochte diese anfängliche Community, die damals aufgebaut wurde, wirklich sehr.
Seitdem habe ich dank Instagram viel ausprobiert und spielerisch dazugelernt – Erfahrungen, die ich ohne die Instagram-App nicht gehabt hätte. Irgendwann wollte ich meine Fähigkeiten erweitern, also kaufte ich eine billige DSLR und fing an, Fotos in Lightroom zu bearbeiten und versuchte, das nächste Level zu erreichen. Ich lerne immer noch Neues dazu, was ich großartig finde.
Die Fotografie wurde zu einem neuen Medium, um dich auszudrücken.
Auf den Bildern sieht man hauptsächlich verschiedene Fassaden und Straßenecken von Kopenhagen sowie Cafés und Restaurants. Warum sind das deine Themen?
Simon //Ich weiß wirklich nicht, warum diese zu meinen Themen wurden. Sie fallen mir einfach auf und ziehen mich magisch an. Wenn ich nach Kopenhagen reinfahre, nehme ich ab dem Bahnhof meistens mein Rad, um den restlichen Weg zur Arbeit
zu kommen. Dann fahre ich öfter andere Wege, um wieder neue Ecken der Stadt zu entdecken. Wenn ich mit dem Rad oder auch zu Fuß unterwegs bin, sehe ich Häuser und Städte aus meinem eigenen Blickwinkel und fotografiere, wenn ich denke, dass es ein tolles Bild werden könnte. Kaffee ist eine Leidenschaft, die ich schon länger pflege, was damit zusammenhängt, dass ich mir immer wieder neue Cafes ansehe und dann auch fotografiere. Mittlerweile sind auch Restaurants dazu gekommen und andere Städte. Je nachdem wo ich gerade unterwegs bin und wo mein Auge gerade hängen bleibt.
Wenn man zum ersten Mal in der Stadt ist, scheint die Auswahl an köstlichen Cafés und Restaurants endlos zu sein
Welches sind deine persönlichen Favoriten in Kopenhagen und warum?/h2>
Simon // Dies ist eine schwierige Frage. Kopenhagen boomt in diesen Jahren mit neuen Orten. Leider erlebe ich nicht so viele der neuen Orte, wie ich es gerne möchte. Favoriten habe ich aber trotzdem ein paar.
Für die besten Kaffees geht man auf jeden Fall zu: Prolog, CUB, Democratic Coffee oder Sonny.
Für ein Abendessen mag ich das Nabo, Väkst oder Italio Disco sehr gerne.
Die Anziehungskraft besteht wohl immer aus der Mischung aus Interior und dem, was mir schmeckt, also immer etwas für Auge und Magen.
Wie sieht für dich ein perfekter Tag in Kopenhagen aus?
Simon // Es müsste entweder einer der ersten warmen Frühlingstage oder ein schöner Sommertag / Abend sein. Dazu gehört eine gute Gesellschaft, viel spazieren, fotografieren, essen und guten Kaffee trinken. Ich würde definitiv in meine Lieblingsregionen Vesterbro & Christianshavn und wahrscheinlich auch ins Quartier Latin gehen.
Kopenhagen hat noch so viel zu bieten, dass es schwer ist zu entscheiden.
Für einen Bummel, unterschiedliches Essen und einen Ort, um gute Lebensmittel oder Blumen einzukaufen, würde ich auf jeden Fall die Markthalle „Torvehallerne“ besuchen.
Für einen Spaziergang im Grünen und wer Lust auf schöne Architektur und Pflanzen hat, der sollte dem Botanischen Garten einen Besuch abstatten. Das Palmenhaus ist ein wunderschönes Gebäude und versetzt einen schnell in Urlaubstimmung.
Ansonsten macht es wohl Sinn, den Stadtplan einfach mal beiseite zu legen und sich durch die Stadt treiben zu lassen. Schönes und Leckeres gib es an fast jeder Ecke.
// Photos & Written by: Uta Gleiser
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