Natur in XXL

Wenn es dunkel wird und die Beleuchtung im Atelier von Anka Manshusen angeht, fallen die großformatigen Fotografien einem sofort ins Auge. Farbige Aufnahmen, Abstraktes aus Formen und Farbe. Was ursprünglich Aufnahmen von Blumen und Beeren waren, ist nun hochaufgelöst und lässt den Originalzustand nicht mehr erahnen.

Das hat etwas von Meditation und Beruhigendem. Man muss sich nicht über das Abgebildete Gedanken machen, sondern kann die Formen und Farben einfach wirken lassen.

Zum Kontrast gibt es aber auch gegenständliche Bilder, die Pflanzen zeigen, meist ganz puristisch als Ausschnitt. Ein herrliches Gefühl diese Bilder anzuschauen. Klar, ruhig und mit einer spannenden Wohlfühl-Präsenz.

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Liebe Anka, deine Bilder begeistern mich sehr und ich bin gespannt, wie es dazu kam.

Bitte erzähl doch erst einmal ein bisschen über Dich selbst und wie du zur Fotografie kamst?

Anka // Tja, wie kommt man zu den Dingen, die man tut… Ich denke ja mittlerweile, mit dem Beruf des Künstlers kommt man schon in seinem Leben an. Die Ereignisse des Lebens führen dann den Menschen und ich hatte durch mein Elternhaus und die Ereignisse,

Erfahrungen meiner Kindheit und Jugend das grosse Glück, dass ich darin unterstützt wurde, dieser Führung zu folgen. Ich bin sehr dankbar für alles in meinem Leben. Mein Diplom der Visuellen Kommunikation habe ich dann mit dem Schwerpunkt Fotografie erfolgreich abgeschlossen. Zusätzlich habe ich auch immer viel mit dem Pinsel den Ausdruck gesucht. Mit der Kamera und vielleicht der damit verbundenen Distanz, die durch einen technischen Ablauf entsteht, habe ich dann etwas gefunden, was mir, meinem Ausdruck entspricht.

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Ich finde es ja immer spannend mir Arbeiten von anderen Fotografen anzusehen. Zum einem gibt es viel Überschneidungen zum anderen sind da unendlich, unterschiedliche Ansichten zu sehen.

Wie kommt bei Dir die Mischung aus Gegenständlichen – und Abstrakten Aufnahmen zu Stande und was findest Du spannend daran?

Anka // Was mich interessiert und antreibt ist die Suche nach dem Unsichtbaren. Jenem Unsichtbaren, was dem Sichtbaren zugrunde liegt. Existenzielle Fragen und Gefühle nach dem Sein… Somit führen mich gegenständliche Aufnahmen oft zu den abstrakten Arbeiten.

Die Aufnahmen, die ich von Dir kenne sind alle Farbig und Großformatig.

Fotografierst Du auch in S/W und kannst Dir Deine Bilder auch in kleinen Formaten Vorstellen?

Anka // Ich kann mir alles vorstellen. Alles ist immer möglich. Das Format und die Entscheidung für Farbe oder s/w ergibt sich im Prozess. Ich spüre wann es richtig ist, darauf kann ich vertrauen.

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Du hattest einige Jahre in Spanien gelebt und gearbeitet. Bilder von Dir sind zum Beispiel in dem Film Vicky Barcelona von Woody Allen zu sehen.

Wie war das Leben als Fotografin in Sitges, im Vergleich zu Hamburg? Und zieht es Dich wieder in den Süden?

Anka // Die 15 Jahre in Barcelona waren und sind sehr wichtig für mich. Sie haben mich sehr geprägt und mir geholfen, meinen Weg als Künstlerin intuitiv und erfolgreich zu gehen. Ich arbeite auch weiter in Barcelona und fühle mich Zuhause, wenn ich aus dem Flugzeug steige. Ich liebe auch Hamburg und fühle mich hier Zuhause. Die Stadt hat mich nach all dieser Zeit wirklich willkommen geheissen. Hier sind meine Wurzeln, hier habe ich nun mein festes Atelier eröffnet. Doch die Herausforderung und das Ziel ist und bleibt doch immer da zu sein, wo man gerade ist.

Hamburg ist im Moment Dein zu Hause. Was verbindet dich mit der Stadt und gibt es noch Orte an denen Du auch gerne für eine Zeit leben würdest.

Was möchtest Du in Zukunft gerne für Dich umsetzten? Und zieht es Dich wieder in den Süden?

Anka // Gestern gerade habe ich gelesen was in der Hamburger Verfassung von 1919 geschrieben steht: “Die Freie und Hansestadt hat als Welthafenstadt eine besondere Aufgabe … zu erfüllen. Sie will im Geiste des Friedens eine Mittlerin zwischen allen Erdteilen und Völkern der Welt sein.” Das berührt mich und zeigt mir, hier ist ein Lebensort und ein Ausgangsort für mich. Meine Arbeiten möchte ich sehr gerne bald in London und Paris ausstellen. Und ich würde jetzt auch gerne etwas von meinen Erfahrungen vermitteln. Gerade arbeite ich mit Jugendlichen in einer Schule zum Thema Selbstportrait zusammen und es macht mich sehr glücklich zu erleben, wie kreativ sie sind und welch ein grosses Potenzial geweckt wird. Ansonsten gucke ich mal Tag für Tag, was mir so auf meinem Weg begegnet.

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ANKA MANSHUSEN ankamanshusen.com

// Photos & Written by: Uta Gleiser

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