Handgemachtes Karamell, mit viel Liebe und jeder Menge Geduld gerührt.

Gesunde Ernährung steht immer höher im Kurs, vor allem wenn es langsam auf den Sommer zusteuert. So ist das jedenfalls bei mir. Auf Alkohol wird öfter mal verzichtet, Fleisch kommt immer weniger auf den Teller, dafür saisonales Gemüse. Alles, was Zucker beinhaltet versuche ich zu umschiffen und wird durch Obst ersetzt. Was für ein Glück, wenn die Beeren Zeit wieder im vollen Gange ist, denn da macht es mir sogar richtig Spaß. Trotz allen guten Vorsätzen gibt es, aber die Tage, an denen man einen Durchhänger hat, auf den Schoß möchte und Gefühltermaßen so gar nichts klappen will. Dann tun kleine Seelenschmeichler ungemein gut. Ein Solcher „alles wieder gut Macher” sind die Karamellbonbons von Frl. Diehl und noch besser, der Karamell Aufstrich, den man auf gar keinen Fall teilen möchte.

Frl. Diehl produziert sein ein paar Jahren ihre feinen Bonbons in Koblenz und das in den wildesten Mischungen. Von Karamell mit Meersalz, Vanille, Meersalz & Zitrone, Kaffee & Kardamom, Tonkabohne, Mandel & Thymian bis hin zu Schokolade & Muskat. Die Ideen für immer neue Rezepturen scheinen ihr nicht auszugehen. Wer lieber etwas karamelliges zum Frühstück möchte oder Gerichte verfeinern möchte, für den gibt es eine Karamellcreme die zum danieder knien schmeckt oder ein Granola Karamellmüsli, welches sich perfekt mit frischen Beeren kombinieren lässt und ich mit gutem Gewissen zuschlagen kann. Fräulein Diehl ist eine kleine Manufaktur, die in sorgsamer Handarbeit und mit viel Liebe zum Detail

Feines aus Zucker, Sahne und Butter herstellt. Das goldig warme Karamell wird mit ruhigem Händchen und guten Produkten in einem Kupfertopf solange gerührt, bis die Masse bereit ist auf einer Marmorplatte Abkühlung zu finden.

Seit kurzem hat Frl. Diehl ein neues Zuhause in der Koblenzer Altstadt. Zu den eigenen Produkten findet man hier Leckeres und Schönes, was mit der gleichen Leidenschaft erstellt und von Jenny Krause alias Frl. Diehl ausgesucht wurde. Seit langem schwärme ich für den Karamellaufstrich von daher wurde es Zeit für mich, ihr endlich einen Besuch abzustatten.

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Liebe Jenny, toll ist der neue Laden geworden und wie schön, dass ich es nun endlich nach Koblenz geschafft habe, um nicht nur dein Köstlichkeiten aus Karamell kennen zu lernen, sondern auch die Frau, die hinter Frl. Diehl steht.

Erzähl mir doch erst einmal von dir und was du vor Frl. Diehl gemacht hast? Wie und warum kamst du zum Karamell?

Jenny // Vielen Dank! Und ich freue mich über deinen Besuch! Von mir erzählen, ja, wo fange ich da am besten an? Vielleicht mit ein paar kurzen Daten zu meiner Person. Ich bin studierte Produktdesignerin, 38 Jahre jung, Wahlkoblenzerin, Mutter zweier Töchter (12 und 9 Jahre) und seit 2017 Inhaberin von Frl. Diehl. Mein Weg dahin? Eine Leidenschaft – oder besser eine Berufung auf Umwegen, wenn man so möchte. Die Faszination für schöne Dinge und gut durchdachte, handgefertigte Produkte begleitet mich schon ein Leben lang. Ebenso die Liebe zu feinem Naschwerk. Das Abitur in der Tasche, liebäugelte ich ursprünglich mit der Idee, eine

Ausbildung zur Konditorin zu machen. Letztlich sollte es dann aber doch ein Studium für Produktdesign an der Bauhaus-Universität Weimar werden. Warum Dinge so aussehen, wie sie aussehen?Diese Frage hat mich sehr interessiert. Gelernt habe ich dort, mich schnell in neue Thematiken hineinzudenken, Dinge zu hinterfragen, neue zukunftsweisende Konzepte zu entwickeln. Vielleicht eine Fügung, dass mein Studium mich nach Antwerpen führte, Heimat weltbekannter und einzigartiger Chocolatiers, die wunderbar köstliche fantasievolle Kreationen herstellen. Spätestens hier keimte wohl erstmals der Gedanke einer eigenen kleinen Manufaktur auf. Nach Familiengründung und Erziehungszeit ließ sich diese Idee mit Frl. Diehl verwirklichen. Inspiriert durch die lange Tradition wunderbar weichen, goldfarbenen Butterkaramells, das auf der Zunge zergeht, ist Frl. Diehl eine Reminiszenz an die gute alte handwerkliche Karamellproduktion, wie sie manch einer vielleicht auch noch aus eigenen Kindertagen kennt. Oft geben mir Kunden diese Rückmeldung. „Echte, herrlich traditionelle Karamellbonbons, wie sie eigentlich nur meine Oma machen konnte“, heißt es dann. Das empfinden wir bei Frl. Diehl natürlich als großes Kompliment.

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Was waren die Herausforderungen und wie viele Hände gehören zu Frl. Diehl?

Jenny // Der Schritt in die unternehmerische Selbständigkeit ist wohl immer ein enormes Wagnis. Er erfordert unglaublich viel Leidenschaft. In meinem Fall kam die Herausforderung hinzu, mir das Gefühl für das Produkt von Grund auf neu zu erarbeiten und mir die, für die

Karamellproduktion erforderlichen handwerklichen Kompetenzen anzueignen. Seither wird täglich experimentiert, erprobt und vor allem sind es unsere Fans, die unser ganzes Team beflügeln.
Frl. Diehl ist ein Markenname, das bin also nicht nur ich. Zum Team gehören inzwischen vier Mitarbeiter, die mich in Produktion und Verkauf unterstützen. Und natürlich steht meine ganze Familie hinter mir.

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Was ist das wichtigste um gutes Karamell herzustellen, wie kommt die warme, goldene Masse ins hübsch eingedrehte Papier und wie kommst du auf die unterschiedlichen Varianten?

Jenny // Das klingt jetzt vielleicht banal, aber die goldene Regel bei der Herstellung von Karamell lautet: Geduld! Karamell zu kochen ist eine langsame Kunst. Alles dreht sich um den richtigen Moment. Die Grundzutaten langsam rühren, im Kupfertopf brodeln lassen, bis der Zucker golden ist, warten, rühren, warten, um dann den Moment abzupassen, in dem die Masse endlich die richtige Konsistenz und Temperatur erreicht hat. Dann alles vorsichtig in die vorgesehene Form gießen, langsam erkalten und über Nacht ruhen lassen. Erst jetzt können die Bonbons geschnitten und sodann in Papier gewickelt werden.

Jeder einzelne dieser Schritte erfolgt bei uns manuell. Selbst gestempelt – als Krönung erhalten unsere in weißes Papier gewickelten Bonbons den begehrten Frl. Diehl Stempel obendrauf – wird mit der Hand.
Neue Bonbonvarianten ergeben sich eigentlich fast automatisch, quasi aus Liebe zum Produkt. Ich bin sehr experimentierfreudig und als kleine Manufaktur leisten wir uns den Mut und die Freiheit, uns immer neue, besondere Kreationen auszudenken und zu testen. Der Kreativität sind hier keine Grenzen gesetzt, denn es liegt nicht in unserem Sinne einen Massenmarkt zu bedienen. Vielmehr wollen wir diejenigen erreichen, die unser Engagement zu würdigen wissen: Wertschätzer des handgefertigten und besonderen Karamellgenusses eben.
Gerne setzen wir Saisonales um. Gerade frisch produziert haben wir die Sorten Lavendel und Lavendel Meersalz. Herrlich sommerliche Karamellbonbons mit fein gemahlenen, echten Lavendelblüten und handgeschöpftem Flor de Sal.

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Was macht dir am meisten Spaß beim Herstellen eurer Produkte, worauf legst du viel Wert und was macht Frl. Diehl so besonders?

Jenny // Die größte Freude bereitet mir das Ergebnis. Oder besser gesagt zu erleben, wie unsere Kreationen bei unseren Wertschätzern ankommen. Besonders wichtig ist mir die Qualität der Zutaten. Unser Karamell besteht aus nur vier einfachen und unverfälschten Bestandteilen: Zucker und Biolandbutter für den goldig-warmen Karamellton, frische Biolandsahne und hochwertige Glukose für die weiche und schmeichelnde Konsistenz – sowie je nach Sorte ausgesuchte, naturbelassene Gewürze. Mehr braucht man nicht und mehr darf es auch nicht sein. Wir verzichten ganz bewusst auf Aromen und andere Zusätze, weshalb unsere Schätze auch nur begrenzt haltbar sind. Am besten genießt man unsere Bonbons frisch,

binnen vier Monaten nach Herstellung. Tatsächlich erreichen uns regelmäßig Anfragen nach großen Mengen, etwa von Konzernen oder großen Lieferketten. Das ist nicht unser Weg. Über ein bestimmtes Quantum hinaus vorzuproduzieren ist uns nicht möglich, das liegt in der Natur der Dinge. Schließlich ist es gerade die Kombination aus feinstem Handwerk und besten Zutaten ohne Zusätze, die unsere Produkte zu etwas Besonderem macht. Man sieht und schmeckt einfach, dass wir mit viel Liebe zum Detail und größter Leidenschaft händisch produzieren.
Nicht zuletzt zeichnen sich unsere Produkte durch ihr liebevoll durchdachtes Verpackungsdesign aus. Etwa unsere wundervollen Bonbonschachteln aus Kartonage, die wir aktuell auch mit Koblenzer Motiven bestempeln und so ein Stück Koblenzer Geschichte transportieren. Das Auge isst bekanntlich mit, vor dem Genuss steht das haptische Erleben unserer Produkte.

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Fräulein Diehl hat mittlerweile eine sehr einladende, neue Behausung in der Koblenzer Altstadt.

Was kann man neben euren Leckereien noch an schönen Dingen finden und warum passen diese Produkte zu euch?

Jenny // Ja richtig. Ende letzten Jahres ist unsere kleine Manufaktur nebst Ladengeschäft von der südlichen Vorstadt in die Koblenzer Altstadt gezogen. Hier sind wir jetzt auf stolzen 120 Quadratmetern beheimatet. Für die neue Präsenz im Herzen der Stadt erhalten wir sehr viel positive Resonanz. Nicht zuletzt, weil Frl. Diehl als Einzelhandelsgeschäft sich nun ganz aktiv an der Koblenzer Stadtgestaltung beteiligt. Unter dem Konzept Frl. Diehl „Schöne Dinge“

vertreiben wir neben unseren eigenen Karamellprodukten ein kleines aber feines Sortiment an Produkten ausgesuchter Manufakturen und Werkstätten.
Darunter Delikatessen und Spirituosen, aber auch Küchenutensilien und Dinge des alltäglichen Gebrauchs. Alle Produkte verbindet die Einzigartigkeit, Qualität und Sorgfalt in der Herstellung; es geht hier schlicht und ergreifend um die Liebe zum handgemachten Produkt und dem Wissen um jede einzelne Geschichte, die dahintersteht. Und so schließt sich der Kreis: Ich präsentiere in unserem Geschäft nicht nur unser eigenes Produkt, sondern stelle auch Produkte anderer Gestalter & Macher vor.
Übrigens: Auch unsere Karamellprodukte sind längst nicht mehr nur in Koblenz, sowie über unseren Online-Shop erhältlich, sondern auch in ausgesuchten Läden, Kontoren und Cafés in Deutschland und der Schweiz. Zum Beispiel bei Mutterland in Hamburg.

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// Photos & Written by: Uta Gleiser

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