Talent und Leidenschaft in der Hamburger Altstadt

Seit letztem Oktober hat Hamburg einen Neuzugang in Sachen Kaffeerösterei und Café. Inmitten der Altstadt liegt das zweistöckige und geräumige Nord Coast Coffee Roastery mit Blick auf einen der herrlichen Fleete von Hamburg. Die Betreiber Paula & Jörn hatte ich bei einem Cupping kennengelernt. Voller Freude erzählten die Beiden davon, dass sie in Kürze ein Café eröffnen wollen und wie sie zum Kaffee kamen. Für mich gibt es nichts Schöneres, als Menschen zu treffen, die voller Begeisterung und Leidenschaft sind, für das, was sie tun.

Diese zwei gehören in genau diese Kategorie und haben eine tolle Location im Industrial Look in der Altstadt eröffnet. Mit hauseigenem gerösteten Kaffee, einer ausgewählten Karte an frisch zubereiteten Leckereien und unglaublich guten Waffeln, verwöhnen Paula, Jörn und ihr Team ihre Gäste. In Hamburg gibt es ja so einige tolle Locations und auch sehr guten Kaffee hat die Stadt vielerorts zu bieten. Was für mich aber einen Ort zu einem Lieblingsplatz macht, ist die Atmosphäre… und die kann man nicht durch styling oder tolle Räumlichkeiten erzeugen.

Die Menschen sind genau dafür ausschlaggebend. Paula & Jörn sind nicht nur Kaffeeexperten, sondern das angebotene Essen wird liebevoll angerichtet und das ganze Team bemüht sich, dass sich die Gäste wohlfühlen. Bei Fragen rund um den Kaffee und Anregungen stehen die beiden immer gerne zur Verfügung. Normaler- weise ist die Altstadt gar nicht so meine Gegend, in der ich mich oft rumtreibe. Die großzügigen Räumlichkeiten und der Blick auf den Fleet machen den Platz an der Fensterbank allerdings zu einem klasse Arbeitsplatz, den ich in Zukunft öfter nutzen werde.

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Liebe Paula & lieber Jörn, schön, dass wir uns kennen gelernt haben und großartig, dass Ihr den Sprung in die Selbständigkeit gewagt habt. Ich für meinen Teil fühle mich sehr wohl bei Euch und würde gerne ein paar Dinge über Euch und das Nord Coast Coffee Roastery wissen.

Erzählt mir doch bitte, was Ihr vor Nord Coast Coffee Roastery gemacht habt? Und dann natürlich auch, wie Kaffee zu Eurem Thema wurde.

Paula // Ich bin in Brasilien geboren, lebe seit 2006 in Deutschland und habe vor mehr als sechs Jahren die Welt der schwarzen Bohnen zu meinem Beruf gemacht. Als ich zum ersten Mal eine Kaffee-Rösterei betrat, hat es mich sofort gepackt.

Der Geruch, die Geräusche – all das versetzte mich zurück in meine Kindheit. Ich verbrachte die Ferien immer bei meinen Großeltern, die auch Kaffee anbauten. Die beste Ernte hat mein Opa immer für die Familie reserviert. Den Kaffee röstete er dann Nachmittags auf seinem holzbefeuerten Herd. Ich kann mich heute noch an den Geschmack erinnern, holzig und leicht erdig, das hat mich fasziniert.

Jörn kommt zwar nicht, wie ich, aus einer Kaffee-Familie, hat aber zu seiner eigenen Überraschung ein herausragendes Talent zum Rösten. Über die Jahre habe ich mir angeeignet, alle Sinne beim Rösten anzuwenden, um die besten Nuancen und Aromen hervorzuheben. Jede Kleinigkeit zählt: die Temperatur und ihre Anstiegskurve, die Dauer, das Geräusch der Knackphase, der Geruch der Verschieden Phasen, und zum Schluss die Optik der Oberflächenstruktur.

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Da ihr ja Euren Kaffee im Laden röstet, könnt Ihr selber entscheiden, welche Kaffeebohnen wie geröstet werden.

Was sind denn Eure Favoriten, wieso und wo legt Ihr großen Wert drauf?

Jörn // Uns geht es darum, hochwertige Kaffeesorten einzukaufen, eine gewisse Transparenz und Fairness des Handels, sowie die Geschichte der Bauern zu kennen, die natürlich die wichtigste Vorarbeit leisten, da es an ihnen liegt wie letztendlich unser Kaffee schmecken wird! Viele Konsumenten wissen gar nicht, wie viel Arbeit darin steckt, Kaffee herzustellen.
Für eine faire Verteilung des Gewinns, versuchen wir durch unser Projekt „Coffee for a better Place“ verschiedene soziale Projekte zu unterstützen. Pro Kilo verkaufter Kaffee spenden wir immer 50 Cent an verschiedene Projekte.

Eines der Projekte liegt in Tansania, wo Brunnen erbaut und sich um andere kleine Projekte fürs Dorf gekümmert wird. Das andere ist ein brasilianisches Projekt. Ich wollte gerne ein Projekt unterstützen, ähnlich dem, welches ich als Kind in Brasilien kennengelernt habe. Solche Projekte, die Kinder nachmittags beschäftigen, helfen dabei, dass Kinder nicht in die Kriminalität abrutschen oder mit Drogen in Versuchung kommen. Wir haben immer zwei Projekte, die wir unterstützen.

Unsere Kaffees beziehen wir von Spezialitäten Händlern, der Quijote Kaffeerösterei aus Hamburg und von der Rösterei Hoppenworth & Ploch aus Frankfurt. Sie arbeiten seit Jahren schon mit den betreffenden Kaffeebauern zusammen und fliegen jedes Jahr in die Produktionsländer. Sie erwarten nicht nur ein gutes Produkt, sondern geben den Bauern auch immer viel Feedback. Wir waren immer davon überzeugt von dem was sie tun und arbeiten deshalb mit ihnen zusammen. Als kleine Rösterei wäre es außerdem sehr schwierig für uns, von Anfang an selbst Kaffee zu importieren.

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Wer ist denn bei Euch hauptsächlich für das Kaffeerösten zuständig und wer ist der kreative Part, wenn es um Eure Karte geht? Wie teilt Ihr Euch denn auf?

Paula // Das Rösten des Kaffees ist Jörns Baustelle, nach der Röstung

verkosten wir gemeinsam die Kaffees und entscheiden, ob das Röstprofil für uns optimal ist. Wenn wir ein Profil gefunden haben, lassen wir unsere Mitarbeiter auch noch mal probieren, erst dann nehmen wir die Sorte mit in unser Sortiment auf. Für die Kreation der Speisekarte bin ich zuständig, wobei Jörn immer alles mit probiert und mitentscheidet, ob es auf unsere Karte kommt.

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Das Nord Coast Coffee Roastery ist von der Fläche recht groß. Wird man Eure Räumlichkeiten in Zukunft auch für Veranstaltungen nutzen oder werdet Ihr Barista-Kurse oder ähnliches anbieten?

Paula // Wir vermieten bereits die Location für verschiedene Veranstaltung und Feiern und planen auch Batista-Seminare und Verkostungen in Zukunft anzubieten.

Das Schöne an Eurer Geschichte ist, dass Ihr nicht nur die gleiche Leidenschaft teilt, sondern dass Ihr Euch über den Kaffee kennengelernt habt und ein Paar seid.

Wo und wie habt Ihr Euch denn kennengelernt?

Jörn // Wir haben uns vor 6 Jahren in der Speicherstadt Kaffeerösterei kennen- und lieben gelernt. Seitdem sind wir ein Paar und teilen die gleiche Leidenschaft für Kaffee.

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Nord Coast Coffee Rostery Hamburg nordcoast-coffee.de

// Photos & Written by: Uta Gleiser

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